Zum Hauptinhalt springen

Ministerielle Halbwahrheiten

Der Bayerische Facharztverband klärt auf und unterstützt die Protestaktion des Spifa

Die ambulante Versorgung durch niedergelassene, grundversorgende Fachärzte wird von Ampelpolitik und Krankenkassen in unerträglicher, respektloser Art diskreditiert und kaputtgespart. Budgetierung, fehlende GOÄ-Reform, Verweigerung einer sinnvollen Ambulantisierung und Überbürokratie schwächen die Versorgung, eine dysfunktionale, zeit- und geldfressende Digitalisierung schadet unseren Patienten und uns. Die Herausforderungen künftiger Patientenversorgung konterkarieren die Krankenkassen mit einem lächerlichen Honorarangebot.

Mitten in den Honorarverhandlungen verleugnet das Bundesgesundheitsministerium berechtigte Forderungen und sachlich begründete Kritik der verfassten Ärzteschaft als „ärztliche Halbwahrheiten“ und verletzt eklatant seine Neutralitätspflicht. 
Der Reinertrag, welcher nichts mit dem individuellen, tatsächlichen, ärztlichen Einkommen zu tun hat, wird von der Lauterbachadministratration missbraucht, um einen verfälschenden Eindruck hoher Arzteinkünfte zu suggerieren.
Absolut indiskutabel werden die Leistungen der niedergelassenen Ärzte während der Ausnahmesituation der Covid-Pandemie einschließlich der Impfungen von Lauterbach und seinen Beamten als Milliardengewinn dargestellt.
Die fadenscheinige „Entbudgetierung“ der Kinderärzte, die in Wahrheit keine ist, wird als solche verkauft. Dass ministeriell an der Entbudgetierung der Hausärzte gearbeitet werde, ist der pure Hohn – denn die Hausärzte sind de facto in vielen Bundesländern bereits entbudgetiert, kennen diese Nöte nicht.
Die unabdingbare, dringend überfällige Entbudgetierung der Fachärzte wird aber von den Ideologen kategorisch abgelehnt. Dr. Klaus Stefan Holler, erfahrender HNO-Arzt, Mitglied des BFAV und Vorsitzender im HNO-Berufsverband fragt, wie SPD und Grüne – die sich permanent öffentlichkeitswirksam als Verfechter sozialer Gerechtigkeit gerieren – rechtfertigen wollen, dass z. B. die HNO-Ärzte, die eine Vielzahl von Kindern letztverantwortlich behandeln und operieren, einer drastischen Budgetierung und lächerlich niedrigen Honoraren für die Kinderoperationen unterworfen werden.
Eine völlig missratene Digitalisierung wird faktenignorierend als funktional dargestellt.

Ministerielle Halbwahrheiten? Oder ärztefeindliche Ideologie?

Lauterbach und das BMG positionieren sich mit verdrehenden Darstellungen gegen uns als fachärztliche Leistungsträger unseres Gesundheitswesens und gegen unsere Patienten. Der BFAV unterstützt daher die Protestaktion „Praxis in Not“ des Spifa und mehrerer Berufsverbände.

Dr. med. Klaus Holler, Hals-Nasen-Ohrenarzt