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BFAV-Wahlprüfsteine zur Landtagswahl

Gebührenordnungsreform und Entbudgetierung sichern den Wirtschaftsstandort Bayern

Das Sperrfeuer der geplanten Gesundheitsreformgesetze mit extremen Auswirkungen auf die medizinische Versorgung der Patienten und Gefährdung der Sicherstellung durch immer mehr frustriert hinschmeißende Ärzte bei gleichzeitig fehlendem Personal versetzt die KBV in den Krisenmodus. Der Bayerische Facharztverband (BFAV) sieht darin eine Chance zu einigem Handeln und Geschlossenheit in der Kollegenschaft.

Die Reform der Gebührenordnung und Entbudgetierung der Fachärzte sind für den BFAV essentiell für den Wirtschaftsstandort Bayern.

Eine hochwertige Gesundheitsversorgung sei nicht nur ein Gebot der Mitmenschlichkeit, sondern auch ein wichtiger Standortfaktor für die Oberpfälzer Wirtschaft. So wird Bertram Brossart, der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), in der Mittelbayerischen Zeitung (MZ) vom 14.07.23 zitiert. „Und das bestätigt unseren langjährigen Einsatz für die Ärzteschaft,“ freut sich BFAV-Sprecher Dr. Wolfgang Bärtl die Einschätzung des vbw -Hauptgeschäftsführers, dass Regionen mit ungenügender fachärztlicher Versorgung unattraktiv für die Ansiedelung von Unternehmen sind und
der Ärztemangel die Wirtschaftskraft bedroht. Brossart erteilt daher einer sogenannten Bürgerversicherung eine klare Absage: „Das duale Versicherungssystem muss weiter bleiben.“

Die Auswertung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung belegt, dass rund 10 % der Oberpfälzer privatversichert sind - diese schaffen aber über 20% der Einnahmen der Arztpraxen und ambulant ärztlichen Zentren, berichtet Lorenz Nix in der MZ. Die überproportionalen Erlöse durch Privatversicherte kommen aber allen Versicherten zugute. Sie bringen Geld, welches in Fachpersonal und moderne Diagnose- und Behandlungsgeräte investiert werde. Davon profitieren insbesondere gesetzlich Versicherte, so Brossart.

Dr. Holler, Mitglied des Bayerischen Facharztverbandes (BFAV) und
Berufsverbandsvorsitzender der Oberpfälzer HNO-Ärzte, kann dies nur bestätigen: Durch das Joch der jahrzehntelangen strikten Budgetierung der grundversorgenden Fachärzte ist das Honorar für gesetzlich versicherte Patienten durch die gesetzlichen Krankenkassen und Politik soweit abgeschmolzen worden, dass davon keine Praxisinvestitionen mehr getätigt werden können. Die Einnahmen aus Privatliquidation stellen den Fortbestand und das Überleben vieler Facharztpraxen und damit auch die wohnortnahe Behandlung gerade der gesetzlich versicherten Patienten sicher, so Holler. Und dabei ist die private Gebührenordnung schon fast 40 Jahre alt und nie maßgeblich reformiert worden! Linke und grüne Politiker der Ampelregierung behaupten immer wieder, dass sich Ärzte nicht auf dem Land niederlassen wollten und es dort Ärztemangel gäbe, weil es in den städtischen Regionen mehr Privatpatienten und damit mehr Honorar für Ärzte gäbe.

Diese Ideologie ist nachgewiesen falsch!

Der Verband der Privaten Krankenversicherung teilt in der MZ vom 14.07.23 die harten Fakten mit: In ländlichen Regionen leben mehr Privatversicherte, diese sind oft älter und haben daher einen höheren Bedarf an medizinischer Versorgung. Durchschnittlich erzielt ein Arzt im Kreis Cham rd. 30.000 € mehr Privatumsatz als ein Arzt in Regensburg und ein Kollege in Tirschenreuth knapp 50.000 € mehr als im Großraum München! Diese Tatsachen untermauern, dass das von Teilen der Ampelregierung noch immer hofierte Bürgerversicherungsmodell unsinnig und schädlich für die Versorgung unserer Patienten ist. Die aus ideologischen Gründen blockierte Reform der Gebührenordnung für Ärzte und die überfällige Entbudgetierung der Fachärzte müssen endlich umgesetzt werden, um eine wohnortnahe, fachärztliche Versorgung auch im ländlichen Raum zu erhalten und unseren leistungsfähigen Wirtschaftsstandort Bayern zu bewahren!