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Weiße Fahne zur GOÄ? – Verzicht auf GOÄ-Reform?

Mit Unverständnis und Verärgerung reagiert der Bayerische Facharztverband (BFAV) auf die Ankündigung von Ärztepräsident Dr. Klaus Reinhardt, die GOÄ-Reform mangels Anpassungsbedarf zu vertagen. Der BÄK-Chef hatte am Rande einer Pressekonferenz im Vorfeld des Dt. Ärztetages in Bremen dem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach signalisiert, die Ärzteschaft werde Verzögerungen der Reform ohne Protestmaßnahmen hinnehmen. Für den Bayerischen Facharztverband Vorsitzenden Dr. Wolfgang Bärtl „…hisst Reinhardt damit die weiße Fahne. Mit seinem Rückzieher verursacht er schweren Schaden für die Praxen.“

Äußerst irritierend für die niedergelassenen Fachärzte wirkten dabei Reinhardts weitere Einlassungen, dass es den Ärzten nach über 26 Jahren fehlender Preisanpassung nicht darum ginge, „mehr Geld zu verdienen.“ Entlarvend auch die Äußerung nach 10 Jahren Verhandlungen zur GOÄ neu stehe man erst am Anfang der Diskussion. Offenbar in Erwartung einer klaren Absage des Gesundheitsministers zur GOÄ-neu im Vorfeld des dt. Ärztetages mache er einen „hasenfüßigen Rückzieher von seinen vielerorts vollmundig verkündeten Konsequenzen im Falle eines Scheiterns. Reinhardt hat offensichtlich keinen Plan B“, wundert sich Bärtl. „Wer nach über 26 Jahren fehlender Preisanpassung der GOÄ und einer aktuellen Inflationsrate von acht Prozent öffentlich signalisiert, dass es überhaupt keiner Anpassung bedarf, lässt als maßgeblicher Interessensvertreter jegliches Verhandlungsgeschick vermissen. BÄK-Präsident Reinhardt fügt damit den Praxen, die einen Großteil ihrer Einnahmen aus einer veralteten Gebührenordnung beziehen müssen, einen schweren Schaden zu“, so der BFAV-Chef.

Der Bayerische Facharztverband ruft die Delegierten zum Dt. Ärztetag auf, Reinhardt auf den richtigen Weg zu bringen oder die Position basisnah neu zu besetzen.