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Petition: Keine Kinder-Opfer für Krankenkassen-Sparsucht!

Bayerischer Facharztverband (BFAV) unterstützt „Online-Petition zum Erhalt der Kinderchirurgie"

Kinder mit vergrößerter Rachenmandel (Polypen) oder vergrößerter Gaumenmandel sowie häufiger Mittelohrentzündung wegen eines Paukenergusses bekommen immer schwerer einen Termin für die notwendige Operation (Adenotomie mit Paukendrainage und Tonsillotomie) bei einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Der Grund für die langen Wartezeiten ist, dass die gesetzlichen Krankenkassen für ambulante Operationen zu wenig bezahlen. Die Gelder wurden von den Krankenkassen immer weiter gekürzt.

Nach Abzug aller Kosten bleibt den Ärztinnen und Ärzten oft nur ein geringes Honorar von zehn bis 20 Euro für eine komplette Operation (vor Abzug von Steuern und Versicherung). Bei ungünstigen Rahmenbedingungen, wie einer hohen Miete für den OP-Saal, ist eine Kinder-Operation für die Ärzte sogar ein Verlustgeschäft. Sie zahlen dann mehr für alle mit dem Eingriff verbundenen Kosten als sie von der Krankenkasse erhalten. Besonders schwere Fälle sowie medizinische Notfälle werden trotzdem weiter operiert.  Weil alle bisherigen Hilferufe auf taube Ohren gestoßen sind, haben sich die operierenden HNO-Ärzte im Januar dazu entschlossen, vorerst keine neuen Termine für die Eingriffe anzubieten. Mit der Aktion sollen die Verantwortlichen in Politik und Krankenkassen endlich zum Umdenken gebracht werden. Der OP-Stopp richtet sich nicht gegen die Kinder, sondern gegen das unethische Verhalten der Krankenkassen, die aus Sparwut die Finanzmittel für die ambulante HNO-Kinderchirurgie kürzen. „Die fortschreitende Entwertung ambulanter Leistungen gipfelt aktuell in der unterirdisch niedrigen Vergütung hochspezialisierter Operationen der HNO-Ärzte bei Kindern“ kritisiert Dr. Wolfgang Bärtl, Vorsitzender des Bayerischen Facharztverbandes, “die verantwortungslose Geiz-ist-geil-Politik von Kassen und Politik auf dem Rücken der Kinderpatienten und Ärzte.“ Bärtl will mit seinem Petitionsaufruf die Verantwortlichen bei Politik und Krankenkassen wachrütteln, damit Kinder auch in Zukunft noch schnell und auf bestem medizinischen Standard operativ versorgt werden können .„Die berechtigten Honorarforderungen der HNO-Ärzte müssen als Speerspitze der grundsätzlichen Reform des ambulanten Vergütungssystems mit dem Ziel nach „festen und angemessenen Preisen“ für alle ärztlichen Leistungen verstanden werden und verdienen daher unsere maximale Unterstützung“, fordert der BFAV-Chef alle Ärzte und Mitarbeiterinnen in den Arztpraxen auf, die online-petition zu unterzeichnen und in sozialen Netzwerken dafür zu werben.


Zur Online Petition "zum Erhalt der Kinderchirurgie" geht es hier:

https://chng.it/mm5RXHHK

Dr. Wolfgang Bärtl