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»Klarer Auftrag« – Umfrage zur GOÄ-Reform

Der Bayerischer Facharztverband (BFAV) stößt mit seiner Forderung nach einem Strategiewechsel zur GOÄ-Reform auf breite Zustimmung, wie die eindeutigen Ergebnissen einer vielbeachteten Kollegenumfrage bestätigen. Über 75 Prozent der abstimmenden Ärzte fordern von der Bundesärztekammer(BÄK), schnellstens und auf direktem Weg eine Honoraranpassung auf Basis der bisherigen GOÄ anzustreben.

„Wir sind überwältigt vom klaren Votum mit dem die Kollegen unseren Einsatz für eine direkte GO- Reform ohne große Umwege unterstützen. Wir fordern mit dieser breiten Unterstützung der Ärztebasis im Rücken die BÄK auf, jetzt schnellstens zu handeln,“ so appelliert Dr. Wolfgang Bärtl, Vorsitzender des BFAV, an den Präsidenten der BÄK, Reinhardt, endlich von dem „toten Pferd GOÄ neu“ abzusteigen und wie angekündigt den Plan B umzusetzen.

75 % der Ärzte fordern einen Strategiewechsel

In einer Online- und Fax-Umfrage hat der BFAV die Meinung der Ärzte zu den seit über 10 Jahren auf Eis gelegten Verhandlungen zu einer neuen Gebührenordnung für Ärzte eingeholt, mit einem überraschend klaren Votum: 75 % der Ärzte fordern einen Strategiewechsel! „Die BÄK soll innerhalb der nächsten Wochen die bisherige GOÄ mit einem neuen Punktwert - angepasst um den Inflationsausgleich seit 1996 - veröffentlichen.“ Zur Abstimmung standen drei Möglichkeiten: Zum einen das Weiterverhandeln der GOÄ neu, zum anderen ein Belassen der alten GOÄ und als dritte Alternative die Veröffentlichung der bisherigen GOÄ mit einem neuen Punktwert, angepasst mittels Inflationsausgleich. Online beteiligt haben sich binnen weniger Tage über 1000 Ärzte davon 876 Selbständige.

Raus aus der zeitaufwendigen Sackgasse

„Zu 76 % votierten die Ärzte für eine Veröffentlichung einer eigenen, preisangepassten GOÄ und zeigten damit der BÄK für die bisherige Strategie, die GOÄ neu trotz unverkennbar ablehnender Position von Seiten der Politik, weiter verhandeln zu wollen, eine klare Absage“, so Bärtl. Ein weiteres Aushandeln einer grundsätzlichen GOÄ habe sich als „zeitaufwendige Sackgasse“ gerade durch die aktuell stark ansteigende Inflation herausgestellt. Durch weiteres Hinauszögern können die enorm steigenden Betriebskosten der Praxen nicht länger ausgeglichen werden. „Kein Berufsstand der Welt kann sich eine derart desolate Preispolitik leisten. Das Hinhalten und Taktieren des Verordnungsgebers ist dem Einsparwillen bei den Beamten und ideologischen Streben nach einer Einheitsversicherung geschuldet“, vermutet der BFAV-Sprecher. „Je länger die BÄK jetzt noch zögert, umso mehr macht sie sich schuldig, an den zu Unrecht vorenthaltenen Honoraren.“

Dr. Wolfgang Bärtl, BFAV Vorstand