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Direkt zum Facharzt – Besser für Patienten!

Warum das Primärarztsystem ein teures Risiko für Patienten ist.

Der schnelle, direkte Zugang zum Facharzt spart wertvolle Zeit, bewahrt Patienten vor Behandlungsverzögerung und sichert die bestmögliche Versorgung. Die vom Gesetzgeber geplante Einführung eines verpflichtenden Primärarztsystems, bei dem der Hausarzt allein über den Zugang entscheidet, hat gravierende negative Folgen. Dazu drei konkrete Beispiele aus der Orthopädie, Augen- und HNO-Heilkunde:

Gleich zum Orthopäden


Ein Mann verletzt sich beim Joggen. Sein Knie schwillt stark an. Statt direkt zum Orthopäden, muss er im geplanten Primärarztsystem erst den Hausarzt aufsuchen. Der Hausarzt verschreibt in der Regel Schmerzmittel und veranlasst anschließend vielleicht eine Überweisung. Während dieser Zeitverzögerung bleibt die eigentliche Verletzung unbehandelt. Der direkte Weg zum fachärztlichen Spezialisten ermöglicht hingegen sofort eine präzise Diagnose, denn gerade nach Unfällen ist schnelle Behandlung entscheidend. Hier ist der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie die optimale Anlaufstelle, um Komplikationen zu vermeiden und den Heilungsprozess optimal, sei es durch konservative Therapie, eine Gelenkpunktion oder eine Operation, falls nötig zu gestalten.

Schnellstens zum Augenarzt

Eine ältere Dame bemerkt plötzlich, dass sie auf einem Auge kaum noch sieht. Ohne direkten Zugang zum Augenarzt bleibt die zutreffende fachärztliche Diagnose – ein Zentralarterienverschluss – dem Hausarzt möglicherweise verborgen. Dabei zählt hier eine schnellstmögliche Entscheidung des Spezialisten, um das Augenlicht zu retten. Innerhalb von vier Stunden muss gehandelt werden, um die Sehkraft der Frau zu retten. Der Umweg über eine Überweisung durch den Hausarzt kostet wertvolle Zeit und könnte zur Erblindung führen.

Besser zum Ohrenarzt

Ein Patient bekommt über Nacht starke Ohrschmerzen. Der Hausarzt, vermutet – aufgrund eingeschränkter diagnostische Möglichkeiten - eine Mittelohrentzündung und verschreibt Antibiotika – doch die Schmerzen und der Hörverlust bleiben. Erst der auf dem Überweisungsumweg vermittelte HNO-Arzt diagnostiziert mit Mikroskop und Audiometrie, dass es sich um einen Zoster des Ohres mit Innenohrbeteiligung handelt. Wertvolle Zeit für die korrekte Behandlung ist verloren. Ein bleibender Hörschaden und chronische Schmerzen können die Folge sein.

Fazit

Der direkte Zugang zum Facharzt ist kein Luxus, sondern essenziell für Gesundheit und Patientensicherheit. Das Primärarztsystem erhöht das Risiko von Fehldiagnosen und verzögerten Behandlungen – mit teils drastischen Folgen für die Betroffenen. Die Politik ist deshalb gefordert, den freien Zugang zum Facharzt als Grundpfeiler einer hochwertigen Gesundheitsversorgung zu erhalten.

Zum Wohl der Patienten  – und um Kosten im Gesundheitswesen zu sparen.