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Besser weniger: BFAV unterstützt „work-life-balance“ in den Praxen

Beginnen wir das Jahr mit guten Vorsätzen! Gerade weil die Realität so düster ist. 

Wir sind zunehmend konfrontiert mit einer mangelnden Wertschätzung unserer ambulanten fachärztlichen Leistungen durch Politik und Kassen. Das manifestiert sich beispielhaft in Budgetierung und Entzug von Honorar, wie bei der von Lauterbach wieder kassierten Neu-Patientenregelung.

Lächerliche Honorarabschlüsse von 2 Prozent und eine seit über 25 Jahren nicht mehr preisangepasste GOÄ erhöhen den wirtschaftlichen Druck. Steigende Patientenzahlen bei sinkender, zur Verfügung stehender ärztlicher Arbeitszeit, zunehmende Bürokratie und eine völlig dysfunktionale Telematikinfrastruktur (TI) stressen uns und unsere Mitarbeiter in unverantwortlicher Art und Weise zusätzlich.


Es ist höchste Zeit, dass wir mit uns und unseren Mitarbeitern achtsamer umgehen! Auch wir haben nur das eine Leben und sollten auf unsere Gesundheit achten.

Wir empfehlen ihnen daher, die Abläufe in Ihrer Praxis dahingehend zu überprüfen, ob Sie nicht durch Konzentration und Reduktion der Kassensprechstunden auf das mindestgeforderte Maß (derzeit 25 Stunden bei voller Zulassung) Freiräume schaffen können, die Sie individuell für Familie, Freizeit oder auch für Privatsprechstunden nutzen und dabei Kosten sparen können. Dabei muss es jedem individuell überlassen werden, ob und welche Tage er dazu wählen möchte. Mit der Einrichtung einer 4 Tage-Woche in Ihrer Praxis werden Sie auch bei Ihren Mitarbeiterinnen mehr Zufriedenheit im Sinne einer besseren „work-life-balance“ erzielen.

Sinnvoll wäre es dabei sich fachspezifisch regional abzusprechen und gegenseitige Vertretungsangebote für GKV-Patienten zu organisieren. Dabei sind durchaus die zumutbaren Entfernungsspielräume auszunutzen. Andernfalls droht uns die Erweiterung des ohnehin schon ungeliebten Bereitschaftsdienstes.
Aus unternehmerischer Sicht halten wir es aber durchaus für sinnvoll, die entstehenden Freiräume zumindest teilweise für Selbstzahlersprechstunden zu nutzen, in denen Sie mit deutlich reduziertem Personal stressfrei und ohne Budgetzwänge Patienten optimal behandeln können. Das schafft Zufriedenheit bei Patient und Arzt gleichermaßen.

Mit diesen guten Vorsätzen wünschen wir Ihnen einen guten Start in das Neue Jahr, mit Gesundheit und Glück, vor allem aber mit mehr Achtsamkeit für sich und Ihre Mitarbeiter.