Bayerischer Facharztverband will »Gemeinsam gewinnen!«
Klare Signale zum Bayerischen Fachärztetag in Regensburg
Der Bayerische Facharztverband (BFAV) fordert das Ende der Budgetierung mit festen und angemessenen Preisen als Garant für eine bestmögliche ambulante medizinische Versorgung.
Als “Game-Changer” will die fachübergreifende Vereinigung niedergelassener Kollegen mit inhabergeführten Praxen einen Strategiewechsel in der kassenärztlichen Vereinigung Bayerns erreichen. Seitens des Bayerischen Gesundheitsministeriums zeigte MDirigin Gabriele Hörl Verständnis für die Anliegen und Fragen der Ärzteschaft und versprach, dafür zu sorgen, dass Bundesgesundheitsminister Lauterbach „aus seiner Autistenecke herauskommt.“
Eines der zentralen Themen beim 8. Bayerischen Fachärztetag (FÄT) in Regensburg war die sich verschärfende Budgetierung im fachärztlichen Versorgungsbereich. Lauterbach nehme mit seinem GKV-Finanzierungsgesetz das Versprechen, bei Neu-Patienten unbudgetiert das Honorar auszubezahlen, wieder zurück und wird somit den Fachärzten bundesweit circa 400 Millionen € entziehen, so die Einschätzung des BFAV. Der Protest richtet sich, so die einhellige Meinung der Versammlung in Regensburg, gegen diese Verschlechterung der Versorgung mit längeren Wartezeiten und Leistungskürzungen für die Patienten.
Ein weiteres Thema war die nicht datenschutzkonforme „und völlig dysfunktionale Telematik-Infrastruktur, die den Praxen unendlich viel Geld kostet, jedoch keinerlei Mehrwert für Ärzte oder Patienten bringt,“ wie Dr. Gernot Petzold, TI-Beauftragter des BFAV, anmerkt. Die Anwesenden des Bayerischen Fachärztetages sprachen sich für ein Moratorium dieser TI-Anbindung aus und verlangen einen Neustart mit datensicheren und auch nützlichen Telematik Infrastrukturen.
Ein Schwerpunkt der Tagung war im Vorfeld der anstehenden Wahlen zur Vertreterversammlung der KVB die Strategie der zukünftigen berufspolitischen Vertretung. Bärtl fordert alle Kolleginnen und Kollegen auf, sich unbedingt an den Wahlen zur Vertreterversammlung zu beteiligen. Nach 6 Jahren Stillstand ist es Zeit für einen Wechsel. „Wir brauchen eine mutige und erfahrene Vertretung fachärztlicher Interessen in der kassenärztlichen Vereinigung, die den Fachärzten zu der Führungsrolle verhilft, die sie tatsächlich in der ambulanten medizinische Versorgung einnehmen.“