Ärzte protestieren: »Geschlossen«
BFAV warnt vor Verschlechterung der ambulanten Versorgung
Praxisschließungen am heutigen Montag 10.10. sind die dringende Warnung für die Politik vor einer drohenden Verschlechterung der ambulanten medizinischen Versorgung. Ärzte fordern mit Unterstützung des Bayerischen Facharztverbandes (BFAV) feste und angemessene Preise sonst drohen in den Praxen Leistungseinschränkungen und längere Wartezeiten. Weitere Protestmaßnahmen müssten laut BFAV, falls die Hilferufe ungehört verhallen, folgen.
Einmalig in der Geschichte der kassenärztlichen Vereinigung Bayerns sind die Protestmaßnahmen der Niedergelassenen Ärzte, die auf Mit-Initiative des BFAV am heutigen Montagvormittag zwischen 08:00-10:00 Uhr mit Praxisschließungen gegen die einseitigen Sparpläne des „Bundeskrankenhausministers“ Lauterbach und gegen die herabsetzenden „Honorarangebote“ der Krankenkassen protestierten.
„Da die Sparpläne Lauterbachs und die Verweigerungshaltung der Kassen den Praxen dringend notwendige Finanzmittel entziehen wollen, wird sich die ambulante Versorgung der Patienten verschlechtern und letztendlich ihre Gesundheit gefährden „begründet Dr. Wolfgang Bärtl, Orthopäde und Vorsitzender des BFAV, der als fachübergreifende Organisation die selbständigen, niedergelassenen Fachärzte vertritt, die Protestmaßnahmen.
Auf der gleichzeitig in den Räumen der KVB stattfindenden Online-Fortbildung fordert der BFAV Vorstand in aller Deutlichkeit „feste und angemessene Preise“ zum Erhalt der Wirtschaftlichkeit und Planungssicherheit der Praxen ein, um die Patienten weiterhin in der gewohnten Qualität versorgen zu können. Ansonsten drohe, so Bärtl, „durch die Staatsbürokratie angeordnete Begrenzung des Honorars die wirtschaftlich bedingte Begrenzung der Leistungen.“ Um das zu verhindern, bedürfe es eines klaren Strategiewechsels in der kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, wozu die Ende Oktober anstehenden Wahlen die letzte Gelegenheit böten.
Abschließend fordert Bärtl die Kolleginnen und Kollegen dringend dazu auf: “Dieser Protest darf keine Eintagsfliege sein, sondern muss bei fortgesetzter politischer Ignoranz den Auftakt für ein klares Eskalationsszenario bilden, an dessen Ende die Budgetierung fallen muss.“